Onlinebegleitung & Projektablauf

Strafvollzug und Internet – geht das? Ja! 

Wir wollten mit der Durchführung unseres Projekts interessierten Inhaftierten per Mail die Möglichkeit bieten, sich mit ehrenamtlichen Peer-Onlinebegleitern auszutauschen.

 

Die Teilnahme an dem Projekt war selbstverständlich freiwillig und kostenlos.

 

Da es sich um ein Forschungsprojekt gehandelt hat, war beabsichtigt, dass die Beraterinnen und Berater bei der Korrespondenz per Mail das Themenfeld der Begleitung mit Hilfe von Items eingrenzen. So konnten sich die Klienten durch das Projekt auch Gehör verschaffen. Ihre Wünsche und Bedürfnisse, die im Rahmen des wissenschaftlichen Forschungsvorhabens erhoben wurden, können so nämlich auch dabei helfen, neue Perspektiven für Unterstützungsangebote zu entwickeln und den Haftalltag in Zukunft zu verbessern.  

Die Einhaltung der folgende Punkte waren uns beim Begleitungsprozess im Pilotprojekt "crimeic 1.0" wichtig:

  • Peer-Prinzip
    Wir von "crimeic" haben die Begleiter und Klienten zusammengebracht und darauf geachtet, dass die Beteiligten ungefähr im gleichen Alter sind, damit sie sich auf Augenhöhe unterstützen können.
  • Vertraulichkeit der Begleitung
    Die Beteiligten kannten sich im Vorfeld nicht, so dass Sie unvoreingenommen und anonym an der Kommunikation teilnehmen konnten.
  • Kontrolle und Untersuchung der Begleitung
    Die textlichen Inhalte waren für die Administratoren einsehbar, so dass diese bei Bedarf die Möglichkeit hatten, zu intervenieren.
  • Teilnahme- bzw. Ehrenamtsvertrag
    Eine Onlinebegleitung im Strafvollzug erfordert die Beachtung von Regeln und Pflichten, welche u.a. in den Statuten des Projekts niedergeschrieben sind.
    Hier kommen Aspekte des Datenschutzes wie auch der Sicherheit zusammen. Alle Beteiligten mussten sich auf die Beachtung dieser Notwendigkeiten verlassen können, damit eine vertrauensvolle Zusammenarbeit gewährleistet ist. Die Beteiligten mussten sich daher vor Projektbeginn auf die Einhaltung dieser Grundregeln vertraglich verpflichten. 
  • Datensicherheit
    Für die Begleitung per Mail nutzten wir eine externe und datensichere Online-Beratungssoftware, so dass der Inhalt der Mails bei der Datenverarbeitung verschlüsselt wurde. Sämtliche Daten sind nach Ende des Projekts aus datenschutzrechtlichen Gründen unwiderruflich gelöscht worden.

Die Kommunikation per Mail sollte dabei helfen, dass Inhaftierte ihre Eindrücke des Hafterlebens, ihr Fühlen und Wollen mit Hilfe ihres Begleiters besser verarbeiten konnten. 

Um eine lebhafte Kommunikation für die Beteiligten zu gewährleisten, war ein regelmäßiger Austausch erforderlich. Die ehrenamtlichen Begleiter schrieben daher mindestens eine Mail pro Woche.

 

Bei Fragen oder Schwierigkeiten konnten sich alle Beteiligten jederzeit über die interne Kommunikationsmöglichkeit der datensicheren Beratungsplattform an die Administratoren von "crimeic" wenden. Darüber hinaus hat die Projektleitung während der Projektphase für die Beteiligten eine freiwillige „face-to-face“ Betreuung in der Gruppe (hier: Klientengruppe und Beratergruppe) angeboten und somit auch eine regelmäßige persönliche Ansprechbarkeit gewährleistet. Über den Termin und die Örtlichkeit dieser freiwilligen Praxisbegleitung wurden die Teilnehmer frühzeitig informiert.

Das unten abgebildete Kommunikationsdreieck von "crimeic" gewährleistete stets einen permanenten Austausch zwischen allen Beteiligten:

Kommunikationsdreieck von crimeic
Die Abbildung zeigt das Kommunikationsdreieck von "crimeic"