Das Begleiterteam

Es handelte sich bei „crimeic 1.0“ um ein Pilotprojekt, das während und nach seiner Durchführung einer wissenschaftlichen Überprüfung hinsichtlich seiner Durchführbarkeit und seinem Nutzen unterzogen wurde. Daher musste die Zahl der Teilnehmer – auf Seiten der Klienten wie auf Seiten der Begleiter*innen – angemessen beschränkt sein. Wir haben uns außerdem dafür entschieden, niedersächsische Polizeischüler*innen um freiwillige Mitarbeit bei der Pilotphase der Onlinebegleitung zu bitten. Uns hat in dieser Hinsicht der Gesichtspunkt gereizt, zwei Personengruppen zusammenzuführen, die sich scheinbar gegensätzlich gegenüberstehen. Insoweit wollten wir auch zeigen, dass solche Vorurteile abgebaut werden können – beide Gruppen, Inhaftierte und Begleiter*innen konnten durch die Teilnahme also über Probleme des Einzelnen hinaus etwas für ihr Leben lernen.

 

„crimeic“ lebt von der aktiven und freiwilligen Teilnahme. Insbesondere das Herz des Projekts, die Onlinebegleitung, braucht verantwortungsbewusste, offene und aufmerksame Bürgerinnen und Bürger. 

Zehn junge Angehörige der Niedersächsischen Polizeiakademie haben sich bereit erklärt, diese Aufgabe zu übernehmen - als die ersten Onlinebegleiter*innen im deutschen Strafvollzug überhaupt.

Es sind/waren Studierende aus den drei Standorten Nienburg, Hann. Münden sowie Oldenburg, die sich den kleinen wie großen Problemen der Inhaftierten während der Pilotphase zugewendet haben.

Peter Lutz Kalmbach, Tim Krenzel
Peter Lutz Kalmbach & Tim Krenzel sind stolz auf ihr Begleiterteam.

 

"Wir bedanken uns herzlich bei unseren freiwilligen Helfer*innen, freuen uns sehr über ihr gesellschaftliches Engagement und ihre freie Zeit, die sie für die Pilotphase der Onlinebegleitung zur Verfügung stellen."

Alle Begleiterinnen und Begleiter haben vor der Projektdurchführung zuvor an einem Vorbereitungstag teilgenommen. Darüber hinaus nahmen Sie regelmäßig an allgemeinen Austauschtreffen teil und wurden bei ihrer Tätigkeit von dem gesamten "crimeic-Team" unterstützt.

 

Neben anderen Kompetenzanforderungen an einer angehenden Polizistin oder einen Polizisten prägen vielgestaltige Kommunikationsbeziehungen das Berufsbild der Polizei, die dabei helfen können, einen Menschen im Strafvollzug zu unterstützen. Nähere Informationen zum Kompetenzprofil der angehenden Polizeianwärter/innen und dem Berufsbild der Polizei können im aktuellen Modulhandbuch der Polizeiakademie Niedersachsen nachgelesen werden. Das Modulhandbuch steht auf der Internetseite der Polizeiakademie Niedersachen zum Download bereit. 

 


Vielleicht ist nun bei dem einen oder anderen das Interesse an der Onlinebegleitung geweckt worden – dann freuen wir uns über eine E-Mail und beantworten gerne noch offene Fragen.  

 

 

Wenn „crimeic“ neu starten wird, dann kann auch die dauerhafte Begleitung nur mit dem Engagement Freiwilliger gelingen. Wer sich hier einbringen möchte, wird eine sinnvolle Tätigkeit finden, die anderen Menschen hilft. Sie wird aber sicher ebenso dazu führen, neue Fähigkeiten an sich zu entdecken und viel über unsere vielgestaltige Gesellschaft zu lernen – vor allem über jene, die an ihrem Rande leben.

 Lesetipp: 

Wer sich über die Erfahrungen unserer bisher tätigen Onlinebegleiter sachlich informieren und zugleich etwas über die persönliche Eindrücke lesen möchte, dem empfehlen wir den Beitrag „Betreff: Ohne Schubladen“ von Christine Holch (chrismon 2/2016).